Windpark Nutscheid

Zwei Windräder auf einem Berg in der Nähe von Windeck

Die Klimainitiative versucht aktiv den Anteil der Erneuerbaren Energien im Ländchen (s. aktuelle Situation) zu erhöhen. Seit Anfang 2022 arbeitet die Windgruppe daran, alle notwendigen Akteure zusammenzubringen. Hier finden Sie Informationen zum Stand der Aktivitäten.

Geplanter Windpark in der Nutscheid in dem Bereich Ruppichteroth/Windeck/Waldbröl

Ausgangslage

Der überall sichtbare und spürbare Klimawandel erfordert eine schnelle Energiewende weg von fossilen Energieträgern. Der Ukraine-Krieg hat die Abhängigkeit von Gas und Öl aus Russland offenbart und die Energiepreise so in die Höhe getrieben, dass eine deutlich zunehmende Selbstversorgung mit Energie mittlerweile von großen Teilen der Bevölkerung als notwendig erachtet wird. In Windeck wird bisher nur ein minimaler Teil des Energieverbrauchs erneuerbar erzeugt.

Nach einer Studie des Umweltbundesamtes von 2021 liegt die energetische Amortisationszeit von Windrädern unter einem Jahr, d.h. nach noch nicht einmal einem Betriebsjahr ist der Strom schon wieder erzeugt, der für den Bau des Windrades eingebracht wurde. Sonne und Wind sind die preiswertesten Stromproduzenten.

Nachdem in den vergangenen Jahren fast sämtliche Fichtenbestände auf dem Höhenzug der Nutscheid durch Trockenheit und Borkenkäferbefall abgestorben sind, entstanden nach den Notfällungen durch Wald und Holz sowie privaten Waldbesitzern in signifikantem Maße Kalamitätsflächen. Teile davon könnten nun ideal der Windenergieerzeugung dienen – während naturnäherer Wald darunter wieder aufwachsen kann.

Projekt

Das Projekt ‚Windpark in der Nutscheid‘ entstand 2021 durch eine Initiative engagierter Windecker Bürgerinnen und Bürger mit dem Ziel, aktiv die Energiewende voranzubringen. Die geeignetsten weil windhöffigsten Standorte für Windenergieanlagen in der Region befinden sich auf den Höhenzügen – wie der Nutscheid. Da dort die Gemeindegrenzen Windeck/Ruppichteroth/Waldbröl verlaufen, bietet sich eine interkommunale Zusammenarbeit an. In diesem Gebiet sind auf einer Höhe von 300 – 350 Meter über N.N. nach einem Entwurf einer Projektierungsfirma insgesamt ca. 7 Anlagen mit einer Kapazität von jeweils mindestens 6,2 MW möglich.

Auf Windecker Seite wurden diese Gebiete zudem bereits von der Gemeinde als Wind-Potenzialflächen ausgewiesen. Hier sind die Flächen im Besitz des Landesbetriebes Wald und Holz NRW. In der Gemeinde Ruppichteroth ist einer von zweien, und auf dem Gebiet der Stadt Waldbröl sind zwei mögliche Standorte in Privatbesitz.

An diesem Windpark sollen die Bürger*innen aus der Region profitieren. Wenn sie über eine Genossenschaft in den Windpark investieren, profitieren nicht nur sie selbst, sondern durch die gezahlte Gewerbesteuer und kommunale Umsatzbeteiligung auch ihre Heimatgemeinde, die so finanzielle Spielräume erhält.

Fortschritt des Projekts

Am 25.05.2022 hatten wir zu einer Ortsbegehung mit allen Bürgermeister*innen, zuständigen Verwaltungsmitarbeiter*innen, Regional- und Landesmitarbeitern von Wald und Holz, Konzeptentwicklern und Bauleitern einer Projektierungsfirma eingeladen, die bereits vor mehr als 10 Jahren diesen Bereich beplant hatte. Bei der anschließenden Besprechung wurde von allen Seiten großes Interesse an der Umsetzung dieses Projektes bekundet, die Planung erläutert und überlegt, wie Hemmnisse beseitigt werden können.

In den folgenden Monaten haben wir Informationsveranstaltungen für Fraktionen, Ratsmitglieder und Grundstückseigentümer in allen 3 Kommunen durchgeführt. Auch dort gab es einhellige Zustimmung. In der Gemeinde Windeck hat sich der Rat in diesem Frühjahr einstimmig für eine Windenergie-Nutzung in der Nutscheid ausgesprochen. Sowohl Bundes- als auch Landesregierung wollen einen zügigen, beschleunigten Ausbau der Windkraft an Land in Deutschland anstoßen.

Mittlerweile steht eine Projektierungsfirma in Pacht-Verhandlungen mit den privaten Grundbesitzern.

Alle politischen Gremien befürworten den Windpark, wie auch alle Grundstücksbesitzer; anscheinend bestehen aber derzeit unbekannte Hemmnisse innerhalb des Landwirtschaftsministeriums, die den Umsetzungsprozess für Wald und Holz und ihre Flächen in Windeck blockieren.

Daher wird voraussichtlich statt mit 7 zunächst nur mit 3 Windanlagen geplant, um diese dann später erweitern zu können.

FAQ

Sind Windenergieanlagen schuld am Insektensterben?

Der Bundesverband der Windenergie bietet zu dieser Frage ein Infopapier zum Insektensterben als PDF zum Download (abgerufen am 09.07.2023).

Zusammenfassung des Infopapiers:

  1. Die Insektenbestände in Deutschland nehmen seit Jahrzehnten ab. Als Hauptgründe dafür gelten die intensive Form der Landbewirtschaftung sowie die verstärkte Flächenversiegelung durch menschliche Infrastruktur.
  2. Insekten erfüllen eine wichtige Rolle in nahezu allen Ökosystemen. Über ihre Artenvielfalt und ihre Population in Deutschland besteht dennoch kein gesichertes Wissen.
  3. Mit einer Veröffentlichung von Dr. Franz Trieb im Namen des Deutschen Instituts für Luft- und Raumfahrt (DLR) wird erstmals die Windenergie als ein möglicher Faktor für den Rückgang der Insektenbestände benannt.
  4. Der BWE weist die Ergebnisse der DLR-Veröffentlichung entschieden zurück. Sie stützt sich auf unwissenschaftliche Quellen, basiert auf methodisch willkürlichen Annahmen, blendet andere Einflussfaktoren aus und ist empirisch nicht abgesichert.

Außerdem weisen die Autoren der DLR-Studie auf der Website des DLR (abgerufen am 20.06.2023) selbst darauf hin, dass empirische Untersuchungen fehlen und können nicht bestätigen (oder ausschließen), dass die Windenergie am Insektenschwund beteiligt ist.

Warum wird in Windenergieanlagen das hochgradig klimaschädliche Gas SF6 verwendet?

Der Bundesverband der Windenergie bietet zu dieser Frage einen Faktencheck SF6 als PDF zum Download (abgerufen am 09.07.2023).

Zusammenfassung des Faktenchecks:

  1. Stand der Technik bei allen elektrischen Schaltanlagen und damit auch bei Windenergieanlagen
  2. Bei ordentlicher Wartung und Recycling wird kaum SF6 freigesetzt
  3. Erste Alternativen sind vorhanden, Pläne für ein EU weites Verbot ab 2023 stehen im Raum

Gibt es genügend Wasser für die Elektrolyse zur Erzeugung von Wasserstoff?

Für alle die sich für die Erzeugung von Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien („Power-to-Gas“) interessieren, können wir diesen Flyer des DGVW zur Elektrolyse (abgerufen am 09.07.2023) empfehlen. Allerdings sollte man immer berücksichtigen, dass bei dem Herstellungsprozess von Wasserstoff aus Strom Energie benötigt wird. Es ist also immer effizienter den „grünen Strom“ direkt der Endnutzung zuzuführen.

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Geplante Veranstaltungen

in nächster Zeit sind keine Veranstaltungen zum Thema Windpark geplant

Rückfragen und Kontakt: wind@klimainitiative-windeck.de

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