Zukunftsfähige ökologische Waldwirtschaft

Die KlimaInitiative Windeck hatte am Donnerstag, den 7. April, zu dem Vortrag „Zukunftsfähige ökologische Waldwirtschaft – Generationenvertrag im Privatwald“ mit Graf Nicolaus von Hatzfeld eingeladen, an dem ca. 50 interessierte Bürger*innen nicht nur aus Windeck teilnahmen.

In der hoch interessanten Präsentation zum Umbau der etwa 15.000 ha herkömmlichen Waldfläche in einen an ökologischen Kriterien bewirtschafteten Wald wurde deutlich, wie der Wald resilient gegenüber dem Klimawandel gestaltet werden kann. Die Vielfalt in der Horizontale – Vielfalt der Baumarten – wie auch in der Vertikale – Bewuchs mit Bäumen unterschiedlichen Alters und Größe – sichern die Verjüngung des Waldes, die ihn stark erhält und so seine Widerstandsfähigkeit erhöht. Dies erfordert einen dauerhaften Pflegeinsatz, ständige Holzernte, andauerndes Bejagen des Wildes und führt zu dauerhaftem Gewinn – diese Strategie wird mit dem Begriff des „Dauerwaldes“ umschrieben und stellt eine Symbiose von Ökologie und Ökonomie dar.

Um dies zu realisieren, bedarf es gut geschulter und motivierter Mitarbeiter*innen, die sich dieses Leitbild des „Dauerwaldes“ zu eigenen gemacht haben und es an ihrem jeweiligen Arbeitsplatz mit einem hohen Maß an Verantwortung konsequent umsetzen. Wesentlich für den Erfolg des Konzeptes des klimastabilen und zukunftsfähigen Waldes der nächsten Generationen  war und ist daneben die rapide Absenkung des Wildbestandes durch eine Bejagung des Wildes. Dabei ging und geht es nicht um eine Vielzahl an Jagdtrophäen, sondern um den Schutz der nachwachsenden Jungbäume. Die Jäger*innen werden seitens des Waldbesitzers auf diese Prämisse hin und in der erfolgreichen Anwendung der Schusswaffen geschult. So konnte erreicht werden, dass heute Wald und Wild im Einklang miteinander sind und der Wald die bestehende Menge Wild ernähren kann. Dieses Verfahren lässt zu, dass Tannensetzlinge ohne Schutz gegen Wildverbiss heranwachsen können, was von Expertenseite mit dem Begriff des „Tannenwunderlandes“ betitelt wurde. Die gezielte Anlage von Biotopen, die Renaturierung von Bachläufen u. ä. wird offensiv durchgeführt. Die Ergebnisse solcher Investitionen in den Erhalt der Natur bzw. in Renaturierung wird einem Ökokonto gutgeschrieben.

Deutlich wurde zum Abschluss der Veranstaltung, dass der Wald allen nutzt und keinem schadet und für unser Überleben existentiell ist!

Weitere Informationen: https://www.youtube.com/watch?v=A8FHWBjyZ1M

Text: Richard Suhre

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