Klimawandel und Waldkrise

Der Bergische Naturschutzverein (RBN) veranstaltete in Kooperation mit der Klimainitiative Windeck und der Kulturinitiative Windeck e. V.  am Abend des 7. Oktober 2022 im Haus des Gastes in Windeck-Herchen eine Informations- und Diskussionsveranstaltung mit dem Referenten Stephan Schütte, Leiter des regionalen Forstamtes.
Die zentrale Fragestellung der Veranstaltung lautete: „Welche Bäume brauchen wir für den Wald von morgen?“ Nach einer umfassenden Einführung zu den Folgen des Klimawandels für den Wald, hier insbesondere die maximalen Schäden durch den Borkenkäfer bei den Fichten und die Folgen der Dürrejahre auch für die Buchen, wurden die forstlichen Maßnahmen zu den klimatischen Herausforderungen dargestellt. So werden auf den Kalamitätsflächen sogenannte „Trupps“ jeweils 20 pro ha, d.h. Baumgruppen unterschiedlicher Baumarten, gepflanzt, um so eine gute Durchmischung zu erreichen. Angesichts der klimabedingten Verletzlichkeit der oftmals ökonomisch motivierten Monokulturen z. B. bei den Fichten ist die favorisierte Strategie für den Auf- und Ausbau eines zukunftsfesten Waldes das Prinzip der Diversität. Zur Pflanzung werden mehr oder weniger angesichts der fortschreitenden Klimaveränderung resistente Baumarten, wie z. B. Stil- und Traubeneiche, Hainbuche, Waldkiefer, Elsbeere usw. empfohlen. Innerhalb des Staatsforstes in NRW wurde bereits eine Fläche von 4.000 ha in Durchmischung bepflanzt. Auch privaten Waldbesitzern wird diese Art der Bepflanzung empfohlen. Die Forstämter bieten hierzu Beratungen an.
Eine Förderung in Form einer Bezuschussung in Höhe von 50 % der Kosten zur Wiederbewaldung von Kalamitätsflächen ist möglich, wobei Vorgaben wie die Durchmischung mit unterschiedlichen Baumarten dauerhaft einzuhalten sind.

Umfassende Informationen bietet die Website: Waldinfo.NRW. Durch die bereitgestellten Informationen soll der Waldbesitz bei der Anpassung der Waldbewirtschaftung im Klimawandel unterstützt werden. Dies beinhaltet auch die Wiederbewaldung der derzeitigen großen Schadflächen. Die Informationen werden in moderner und benutzerfreundlicher Form angeboten, wie etwa die interaktive Beratungsfunktion zur Wiederbewaldung. Abschließend wurde auf die Bedeutung der Bejagung von Wild für die Verjüngung des Waldes hingewiesen. Wichtig sind hierbei eine gute Kooperation zwischen Waldbauern und Jägern, deren gemeinsames Handel zu einem Gleichgewicht von Flora und Fauna führen sollte.

Präsentationsmaterial

Text: Richard Suhre

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