Nutzung und Schutz von Süßwasserressourcen

Mehrere Menschen von hinten, die auf den Vortragenden schauen, der neben einer Leinwand mit einer Präsentation steht.

„Nutzung und Schutz von Süßwasserressourcen“ so titelte der Vortrag von Dr. Ruben van Treeck, Referent für Fließgewässer des WWF, der am 25.3.2023 von 14.30 bis 17.30 Uhr bei kabelmetal angeboten wurde.

Als Kurzinfo vorab schrieb Dr. Ruben van Treeck: „Die Menge an Süßwasser, die den Menschen zur Verfügung steht, ist begrenzt, und wird in Folge des fortschreitenden Klimawandels weiter abnehmen. Eine umsichtige Nutzung dieser wertvollen Ressource durch alle Interessensgruppen ist deswegen Dreh- und Angelpunkt einer nachhaltigen Gewässerpolitik.“

Kurze Zusammenfassung:

Der Vortrag von Dr. Ruben van Treeck, beginnt mit der Feststellung, dass die Menge an Süßwasser auf dem gesamten Planeten immer gleich bleibt: Es sind nur 3 % des Gesamtwasservorkommens. 97 % des Wassers ist Salzwasser. Der Wasserkreislauf und die sehr unterschiedliche Verteilung von Wasser sorgt allerdings für sehr unterschiedliche Verfügbarkeiten von Wasser.

Der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung  zeigt, wie Bodenfeuchte regional in Deutschland verteilt ist.  Es gibt große Unterschiede sowohl in der Konzentration als auch in der Bodentiefe.

Siegburg beispielsweise liegt mit 712 ml Regen pro Jahr im Mittel.

Der WWF Living Planet Report 2022 belegt, dass 83 % der Menge aller Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere, deren Existenz von intakten Flüssen, Seen und Feuchtgebieten abhängt, verloren gegangen sind.

Wasser ist das bindende Element zwischen allen unseren Lebensbereichen.

Das wird insbesondere durch Ökosystemdienstleistungen deutlich. So ist beispielsweise die Biene durch ihre Bestäubungsleistung für den monetären Gegenwert von 150 Milliarden Euro verantwortlich, so der Referent.

Auch Wasserkraft ist Teil dieser Ökosystemdienstleistungen, hat jedoch auch zerstörerische Seiten.

Der Referent erklärt, warum große Wasserkraftwerke effizienter sind hinsichtlich der Ökosystemdienstleistungen. Sie haben große, langsame Turbinen, die für Fische weniger gefährlich sind als kleine, schnelle Turbinen, die in Kleinwasserkraftwerken verbaut sind. Kleine Wasserkraftwerke sind auch deshalb insgesamt ineffektiver, weil sie unverhältnismäßig geringe Strommengen erzeugen, dagegen aber ökologisch zerstörerisch wirken.

Daher, so der Appell des Referenten, muss eine ökologische Durchgängigkeit in Flüssen geschaffen werden. Denn insbesondere Querbauten (Wehre und Kleinwasserkraftwerke) haben wegen der Stauhaltung Fischsterben zur Folge.  Zuweilen haben Flüsse, wie z.B. die Agger, mehrere Wasserkraftwerke hintereinander.  In jedem Staubereich sterben ca. 25 % der Fische, am Ende gelingt es nur wenigen Fischen zu überleben.

Wie unrentabel kleine Wasserkraftwerke sind, wird belegt durch die Zahl von 0,5 %, der Anteil der Erzeugung des gesamten Strombedarfs in Deutschland.

Text: Inge Kamps

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